Einführung ins Gamelan
Gamelan (javanisch: etwas mit den Händen tun, Klang, Orchester) ist die traditionelle Orchestermusik der indonesischen Inseln Java und Bali. Bei genauem Hinhören unterscheidet sich der balinesische Stil erheblich vom javanischen. Balinesische Gamelan-Musik zeichnet sich durch rasante Tempi und Tempowechsel aus. Der javanische Musikstil ist ruhig und gemessen. Der Kölner Gamelan Kyai Sabda stammt aus Zentraljava.
Gamelan-Musik hat in Indonesien in erster Linie kultische Bedeutung: Sie erklingt bei Familienfeierlichkeiten, bei alljährlich wiederkehrenden Festen und bei besonderen Gelegenheiten, sowohl im Dorf (z.B. nach der Reisernte), als auch in der Stadt (z.B. vor einer Rede des Sultans). Gamelan-Musik wird konzertant gespielt, ist aber vor allem Begleitmusik zu Tanz und Schattentheater, dem wayang kulit, dessen Aufführungen eine ganze Nacht lang dauern.
Ein kompletter Gamelan umfasst ca. 40 Instrumente: Gongs, Kesselgongspiele und Metallophone, deren Klangkörper aus Bronze geschmiedet sind, sowie Felltrommeln, Xylophone, Bambusflöten, Zithern und eine Spießgeige. Gong, kempul, kethuk, sarong, kendhang, bonang, gambang - so lauten ihre klangvollen Namen. Chor- und Sologesang runden das Klangbild ab.
Bei einem vollständigen Ensemble sind die meisten Instrumente in den beiden auf Java gebräuchlichen Tonskalen vorhanden: slendro und pelog. Der Umfang eines Gamelan umspannt sieben Oktaven.